Berne Essen

Ab 2021 wird der Emscher-Nebenfluss Berner in einer Betonröhre umgeleitet und ökologisch umgebaut – sein Ruf als „Köttelbecken von Essen“ gehört dann der Vergangenheit an.

Es werde Wasser: 2010 entdeckten Kinder beim Buddeln den Gewässerursprung der Berne-Quelle im Essener Südviertel– und diese Stelle am Bernewäldchen wird nun wieder renaturiert und aufgearbeitet. Aus der Berne mit ihrem bestialischen Gestank soll wieder ein offener Fluss werden, an dem Kinder fröhlich spielen und Radfahrer entspannt eine kleine Tour genießen können.

Der naturnahe Umbau der Berne ist Bestandteil des Mammutprojektes „Emscherumbau“ der Emschergenossenschaft. Um die Emscher wieder in einen sauberen Fluss verwandeln zu können, müssen auch ihre Nebenflüsse ökologisch verbessert werden. Das Abwasser von mehr als 300.000 Essenern wird aktuell noch über die acht Kilometer lange Berne unterirdisch transportiert. Daher soll das Schmutzwasser zukünftig in eine zweieinhalb Kilometer lange unterirdische Betonröhre umgeleitet werden.  Eine Mission für die Kramer Gruppe.

Nach dem Einsetzen von Bohrpfahlwänden und den Baugrubenaushub arbeiteten sich Kanalbauer mittels unterirdischen Vortriebsverfahren vor; zuerst gegen die Fließrichtung, danach in 20 Metern Tiefe unter dem Rhein-Herne-Kanal hindurch, um den Berne-Kanal an den Emscherkanal anzuschließen. „Dazu haben wir die Quelle teilweise offengelegt, um einen kleinen Wasserlauf gestalten zu können“, erläutert der Bauleiter zufrieden. Die Renaturierung macht die Berne wieder zu einem idyllischen Flüsschen, an dessen Rand mehrere kleine Parks entstehen. Für die Bewohner der Stadt Essen und der Region sind diese Kleinode ein toller Glücksfall.

Auftraggeber:   Emschergenossenschaft
Bauvolumen:   ARGE 18,7 Mio €, Anteil Kramer 9,9 Mio €
Bauzeit:   2016 - 2018
Leistungen:   Baugrubenverbau

Anforderungen:  
  • Bohrpfahlwände DN 1200
  • Baugrubenaushub
  • Ausbau der Baugruben nach Rohrvortrieben DN 2000
  • Bohrpfahlbaugruben 5 Stck Pfahlänge bis 26,0 m
  • Durchmesser der Baugruben ca.13,0 m
  • Tiefe bis 22,0 m
  • Baugrubenaushub ca. 25.000 m³
  • Ausbau der Baugruben mit Rundschalungssystem konstr. Ingenieurbau
  • ca. 5000 m³ Beton für die Schachtbauwerke, 500 to Betonstahl,  3500 m² Wandschalung
  • Traggerüste bis 18,0 m Höhe
  • Sonderlösungen :
    Gerinne DN 2000 als Halbschale aus Rohrelementen als Fertigteil